Der Mosaikfadenfisch (Trichopodus leerii oder Trichogaster leeri) ist einer der farbenprächtigsten Labyrinthfische. Mosaikfadenfische werden häufig in Aquarien gepflegt, da sie einfach zu halten sind. Ihren Namen erhielten die schönen Fische aufgrund des grünlich-blau schimmernden Mosaikmusters. Beide Geschlechter besitzen das Mosaikmuster, welches auch auf den Flossen sichtbar ist. Die Bauchflossen der Fische sind zu beweglichen, zarten Tastfäden verlängert.
Bei größeren Exemplaren sind die Geschlechtsunterschiede leicht erkennbar. Die Männchen besitzen spitz ausgezogene Rückenflossen. Bei den Weibchen sind die Rückenflossen abgerundet. Bei männlichen Mosaikfadenfischen sind der Bauch, die Bauchflossen und die Brust kräftig orangerot gefärbt. Vom Mosaikfadenfisch existieren zahlreiche Zuchtformen. Sie erreichen eine Gesamtlänge von 12 Zentimetern. Ihre Lebenserwartung beträgt bei guter Pflege 10 Jahre.
Der natürliche Lebensraum des Mosaikfadenfisches
Er ist in Südostasien weit verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Malaiischen Halbinsel über Sumatra, Süd-Borneo bis nach Thailand.
Die natürlichen Habitate des Mosaikfadenfisches sind überwiegend beschattete, flache, stehende oder sehr langsam fließende Gewässer mit sehr warmem, leicht saurem, weichem, sauberem und klarem Wasser. Weiterhin leben Mosaikfadenfische in den Bewässerungsgräben von Reisfeldern.
Haltung und Pflege in Aquarien
Mosaikfadenfische verhalten sich gegenüber Artgenossen und anderen Fischen sehr friedlich. Sie können sowohl als Paar als auch in einer Gruppe mit acht bis zehn Tieren gehalten werden. Dennoch kommen sie in einem Gesellschaftsaquarium nicht so zur Geltung, wie es ihnen eigentlich gebührt, da sie als ruhebedürftige Fische sonst einfach in der Masse untergehen. Zur Haltung in einem Gesellschaftsaquarium muss das Becken mindestens ein Volumen von 150 Litern besitzen.
In einem Artaquarium kommen die farbenprächtigen Fische, besonders während der Laichperiode, richtig zur Geltung. In einem 80-Liter-Becken können ein Männchen und zwei Weibchen gehalten werden. Das Hälterungsbecken für Mosaikfadenfische muss stellenweise dicht mit bis zur Oberfläche wachsenden Wasserpflanzen bepflanzt sein. Geeignet sind beispielsweise Brasilianischer Wassernabel, Thailändischer Wasserfreund und Indischer Wasserfreund. Die Pflanzen bieten den Fischen Schutz, wenn sie zum Atmen an die Oberfläche schwimmen. Einige Schwimmpflanzen sollten ebenfalls nicht fehlen.
Damit die Fische beim Atmen nicht versehentlich aus dem Aquarium springen, muss das Hälterungsbecken gut abgedeckt werden. Die Abdeckung darf jedoch nicht direkt über der Wasseroberfläche angebracht werden, damit die Fische nicht ersticken. Zwischen der Aquarienabdeckung und der Wasseroberfläche muss ein Abstand von mehreren Zentimetern eingehalten werden. Offene Aquarien sind für Mosaikfadenfische ebenfalls nicht geeignet, weil sich die Fische erkälten könnten.
Beckeneinrichtung
- Strukturierte Beckeneinrichtung
- Bodengrund aus dunklem Sand oder Feinkies
- Viele Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Holzaufbauten, Äste)
- Schummrige Beleuchtung
Revierverhalten, soziale Interaktion
Obwohl Mosaikfadenfische sehr friedliche Aquarienbewohner sind, sollten sie nicht mit anderen Fadenfischen und Skalaren vergesellschaftet werden. Etwa gleichgroße Fischarten betrachten Mosaikfadenfische als Eindringlinge und bekämpfen diese aggressiv. Mit lebhaften und Flossen zupfenden Barben sollten Mosaikfadenfische ebenfalls nicht in einem Becken gehalten werden.
Gut zur Vergesellschaftung eignen sich dagegen kleinere, nicht zu quirlige Bärblinge, beispielsweise Keilfleckbärblinge (Trigonistigma heteromorpha) sowie weitere Bärblinge der Gattungen Trigonostigma, Rasbora und Boraras. Ebenfalls empfohlen werden kann eine Vergesellschaftung mit Schmerlen, die der Gattung Botina angehören.
Männliche Mosaikfadenfische zeigen ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Sie bilden und verteidigen ein Revier, in dessen Zentrum zur Laichzeit das Schaumnest gebaut wird. Weibchen grenzen keine Reviere ab, können allerdings ebenfalls sehr aggressiv reagieren.
Wassertemperatur und Zusammensetzung für Haltung und Nachzucht
- Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 -28 °C betragen.
- Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,5 – 7,8.
- Die Gesamthärte sollte zwischen 5 -19°dGH betragen.
Nahrung und Fütterung adulter und juveniler Mosaikfadenfische
Der Mosaikfadenfisch bevorzugt Lebendfutter, frisst aber auch Frost- und Trockenfutter sowie pflanzliche Nahrung. Angeboten werden können den Fischen:
- Mückenlarven
- Wasserflöhe
- Artemia-Krebse
- Trockenfutter
- Frostfutter
Fischbrut muss mit Infusorien, Rädertierchen und später mit Artemia-Nauplien ernährt werden.
Zucht und Vermehrung
Zur Zucht ist ein separates Becken erforderlich. Da aus den Eiern bis zu 700 Jungfische schlüpfen können, muss dieses Becken mindestens eine Kantenlänge von 100 Zentimetern besitzen. Das Wasser im Zuchtbecken muss besonders weich sein, ideal ist eine Karbonat- und Gesamtwasserhärte von weniger 4° dGH. Die Werte von zu hartem Wasser lassen sich durch eine Filterung über Torf senken. Der Wasserstand im Ablaichbecken sollte 25 Zentimeter, die Wassertemperatur 30 °C betragen. Weiterhin notwendig ist eine dichte Gruppe bis zur Oberfläche wachsender Wasserpflanzen. Einige Schwimmpflanzen müssen ebenfalls vorhanden sein. Optimal zum Nestbau des Männchens ist frei im Wasser schwimmender Sumatrafarn geeignet.
Damit das ungefähr 4 Zentimeter breite Schaumnest nicht zerfällt, muss die Belüftung ausgeschaltet werden. Der Filter muss so eingestellt werden, dass nur am Boden Wasserbewegungen erfolgen. Nachdem Ablaichen sammelt das Männchen die Eier ein und spuckt sie ins Schaumnest. Die Brutpflege übernimmt das Männchen. Die Fischlarven schlüpfen nach 24 bis 48 Stunden. Nach 2 Tagen haben sie ihren Dottersack verzehrt und schwimmen frei und müssen mit Zooplankton oder Infusorien gefüttert werden.
Steckbrief und Wasserwerte: Mosaikfadenfisch
Deutscher Name | Mosaikfadenfisch |
Lateinischer Name | Trichogaster leeri |
weitere Bezeichnungen | Trichogaster leerii |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittener | Familie | Osphronemidae |
Herkunft | Südostasien |
Lebenserwartung | bis 10 Jahre |
Größe | bis 12 cm |
Geschlechtsunterschiede | Männchen spitze Rückenflosse, bei Weibchen ist diese abgerundet |
Sozialverhalten | revierbildend aber friedlich |
Zucht | Männchen baut Schaumnest |
Beckenbereich | oberes Drittel |
minimale Aquariumgröße | 160 Liter (100x40x40 cm) |
Nahrung | Lebendfutter, Frost- und Trockenfutter |
Wasser-Temperatur | 24 - 28 °C |
pH-Wert | 6,5 - 7,8 |
Gesamthärte (GH) | 5 - 19 °dH |
Kabonathärte (KH) | 3 - 17 °dH |