Die Sumatrabarbe wird auch Hongkong-Barbe und Viergürtelbarbe genannt. Sie gehört zu den beliebtesten Aquarienfischen. Durch ihre attraktive Färbung fallen die lebhaften Sumatrabarben in jedem Aquarium sofort auf. Der Körper der Fische ist mit insgesamt 4 quer verlaufenden Bändern gezeichnet. Ein Band befindet sich in Augenhöhe, weitere über der Schulter, dem Hinterleib und vor dem Schwanzflossenansatz. Barteln besitzen die Fische nicht. Die Weibchen sind etwas fülliger als die Männchen.
Neben der Wildform existiert eine moosgrüne Zuchtform. Der Fischkörper dieser Variante ist fast durchgängig moosgrün gefärbt. Die Schnauze und die Bauchflossen von ausgewachsenen Männchen sind blutrot gefärbt. Bei den Weibchen besitzen die Bauchflossen einen schmalen, transparenten Saum. Die hinteren Ränder der Brustflossen und der Rückenflosse sind intensiv rot gefärbt. Ein Teil der Brustregion ist gelblich-weiß.
Der Leib von Hongkong-Barben glänzt rötlich-golden, die markanten Querbänder fehlen. Eine weitere Unterart der Sumatrabarbe ist die Viergürtel-Teilfünfgürtel-Barbe. Sie besitzt ein zusätzliches 5. Querband, welches allerdings nur halb so lang wie die übrigen vier ist. Anders als die Nominalform besitzen diese Barben Barteln. Weiterhin existiert von der Sumatrabarbe eine Albino-Variante. Eine weitere beliebte Zuchtform sind die Moosbarben, bei denen der Körper zu großen Teilen grün gefärbt ist.
Adulte Sumatrabarben erreichen eine Größe von 6 bis 7 Zentimeter. Die Männchen sind etwas kleiner. Bei guter Pflege beträgt die Lebenserwartung der Fische 7 Jahre.
Der natürliche Lebensraum der Sumatrabarbe
Die Sumatrabarbe stammt aus Südostasien. Sie ist überwiegend auf Borneo und Sumatra verbreitet. Die Viergürtel-Teilfünfgürtel-Barbe kommt in Thailand und Kambodscha vor.
Die natürlichen Habitate der Sumatrabarbe sind die offenen Uferbereiche von stehenden oder langsam fließenden Gewässern, wo sie in größeren Gruppen lebt.
Haltung und Pflege in Aquarien
Die Sumatrabarbe ist ein untereinander relativ friedlicher, geselliger und lebhafter Gruppenfisch. Sie kann auch bedingt in einem Gesellschaftsaquarium gehalten werden. Das Hälterungsbecken sollte mindestens ein Volumen von 100 Litern besitzen. Sumatrabarben sollten idealerweise in einer größeren Gruppe mit mindestens 8 Fischen gepflegt werden. Je kleiner die Gruppe, desto höher ist die Aggressivität der Fische untereinander. Das Zupfen an den Flossen anderer Fische ist ein Anzeichen dafür, dass der Lebensraum zu klein ist. Im Aquarium halten sich Sumatrabarben hauptsächlich in der mittleren Wasserschicht auf. Innerhalb der Gruppe existiert bei den Fischen eine feste Rangordnung.
Das Aquarium muss an den Rändern und im Hintergrund dicht bepflanzt sein. Einige robuste, größere Solitärpflanzen und Moorkienwurzeln als Reviergrenzen und Sichtschutz müssen ebenfalls im Becken vorhanden sein. Da Sumatrabarben auf der Suche nach Nahrung gern im Boden wühlen, darf dieser nicht aus scharfkantigen Materialien bestehen. Bei der Aquarieneinrichtung muss weiterhin darauf geachtet werden, dass den immer aktiven Fischen viel freier Schwimmraum zur Verfügung steht.
Beckeneinrichtung
- Dunkler Sand als Bodengrund
- Moorkienwurzeln, einige Solitärpflanzen
- Kräftiger Außenfilter
Revierverhalten, soziale Interaktion
Eine Vergesellschaftung gestaltet sich schwierig. Die Gruppe bildet Reviere und verteidigt diese gegenüber sämtlichen anderen Aquarienfischen. Mit langflossigen Fischen (Fadenfischen, Kampffischen, Skalaren) dürfen Sumatrabarben nicht gemeinsam gepflegt werden, da sie an deren Flossen knabbern.
Zur Vergesellschaftung eignen sich kleinere Schmerlenarten, 1 Feuerschwanz sowie ebenfalls lebhafte Bärblinge und Barben.
Wassertemperatur und Zusammensetzung für Haltung und Zucht
- Die Wassertemperatur sollte zwischen 22 -26 °C betragen.
- Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,5.
- Die Gesamthärte sollte zwischen 5 -19°dGH betragen.
Nahrung und Fütterung adulter und juveniler Sumatrabarben
Sumatrabarben sind Allesfresser. Verschlungen wird alles, was in das winzige Maul passt. Sie sollten abwechslungsreich mit Lebend-, Frost- und Trockenfutter ernährt werden. Weiterhin benötigen Sumatrabarben pflanzliche Nahrung. Sumatrabarben lassen sich ernähren mit:
- Lebendfutter (Mückenlarven, Wasserflöhen, Tubifex)
- Trockenfutter
- Frostfutter
- In Streifen geschnittenen, überbrühten Kopfsalat
Fischbrut muss anfangs mit Staubfutter und anschließend mit Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Zucht und Vermehrung
Die Zucht der Sumatrabarbe gelingt leicht. Bei fast allen angebotenen Fischen handelt es sich um Nachzuchten. Wichtig sind optimale Wasserwerte. Das Aquarienwasser muss leicht sauer und weich sein. Sumatrabarben sind Freilaicher. Das Ablaichbecken muss deshalb dicht mit Büscheln feingliedriger Pflanzen ausgestattet werden. In die Pflanzen legt das Weibchen den Laich ab. Auf einen Bodengrund kann verzichtet werden. Zusätzlich sollte das Zuchtecken abgedunkelt werden. Eine Decke aus Schwimmpflanzen bietet Schutz vor zu intensiven Lichteinfall.
Das Weibchen sollten einige Wochen vorher intensiv mit Enchyträen gefüttert werden, um zu verhindern, dass sie die Eier auffrisst. Sumatrabarben sind sehr produktive Zierfische und können bis zu 1000 Eier ablegen. Nach dem Ablaichen sollte das Paar aus dem Zuchtbecken herausgefangen und zurück ins Gesellschaftsbecken gesetzt werden.
Bis zum Schlupf der Larven vergehen 2 bis 3 Tage. In den ersten 5 bis 6 Tagen ernähren sich die Fischlarven von ihrem Dottersack. Wenn dieser vollständig aufgebraucht ist, fangen die jungen Sumatrabarben an, frei im Aquarium zu schwimmen und suchen nach Futter. In der ersten Zeit müssen die Jungfische mit feinem Staubfutter ernährt werden. Später können sie mit Artemia-Nauplien gefüttert werden.
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Steckbrief und Wasserwerte: Sumatrabarbe
Deutscher Name | Sumatrabarbe |
Lateinischer Name | Puntius tetrazona |
weitere Bezeichnungen | Viergürtelbarbe Hongkong-Barbe Moosbarbe Barbus tetrazona |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger | Familie | Karpfenfische (Cyprinidae) |
Herkunft | Südostasien |
Lebenserwartung | bis 7 Jahre |
Größe | bis 7 cm |
Geschlechtsunterschiede | Weibchen sind etwas fülliger als die Männchen |
Sozialverhalten | revierbildend, geht an Flossen anderer Fische |
Zucht | Freilaicher |
Beckenbereich | Mitte |
minimale Aquariumgröße | 96 Liter (80x30x40 cm) |
Nahrung | Lebendfutter, Frost- und Trockenfutter |
Wasser-Temperatur | 22 - 26 °C |
pH-Wert | 6,0 - 7,5 |
Gesamthärte (GH) | 5 - 19 °dH |
Kabonathärte (KH) | 3 - 17 °dH |