
Der Mondschein-Fadenfisch wird bisher, völlig zu Unrecht, nur in wenigen Aquarien gehalten. Der Grund dafür ist, dass sie auf Anhieb weder mit der Genügsamkeit vom Punktierten Fadenfisch oder der Farbenpracht vom Mosaikfadenfisch mithalten können. Wer jedoch einmal Mondscheinfadenfische in einem Aquarium gehalten hat, wird sie nicht mehr vermissen wollen.
Aufgrund ihrer silbrig schimmernden Grundfärbung und ihrer Größe ziehen Mondscheinfadenfische sofort alle Blicke auf sich. Darüber hinaus bilden die ruhigen Fische einen schönen zu Kontrast zu unruhigen, bunten Fischen im Gesellschaftsaquarium.
Beim genaueren Betrachten lassen sich auch körperliche Vorteile der Labyrinthfische erkennen. Winzige Schuppen lassen den Fischkörper silbrig schimmern. Mondscheinfadenfische sind deutlich höher gebaut als andere Fadenfische. Ein charakteristisches Erkennungszeichen ist die eingedellte Stirn, die Sattelnase.
Bei ins Aquarium eingewöhnten Männchen schimmert oft der gesamte Fischlaib hellblau-violett, während die Kehle orange gefärbt ist. Die Bauchflossenfäden und beide Augen können rot leuchten. Anhand der Färbung der Bauchfäden lassen sich auch die Geschlechter von noch nicht geschlechtsreifen Fischen unterscheiden: Die Bauchfäden der Weibchen sind farblos oder gelb gefärbt. Männliche Mondscheinfadenfische besitzen rote Bauchfäden. Ausgewachsene Mondscheinfadenfische erreichen eine Gesamtlänge von 18 Zentimetern. Bei guter Pflege beträgt die Lebenserwartung 10 Jahre.
Der natürliche Lebensraum des Mondscheinfadenfisches
Der Mondscheinfadenfisch ist in Kambodscha, Myanmar, Laos, Vietnam und Thailand weit verbreitet. Seine natürlichen Habitate sind Kanäle und Khlongs in den Städten sowie stehende bis langsam fließende kleinere, stark verkrautete Gewässer wie beispielsweise die Wassergräben in Reisfeldern.
Haltung und Pflege in Aquarien
Mondscheinfadenfische sind einfach zu halten. Das Aquarium sollte mindestens eine Kantenlänge von 100 Zentimetern beziehungsweise ein Volumen von 200 bis 300 Litern besitzen. Damit sich die Fische wohlfühlen, muss das Aquarium an den Rändern und im Hintergrund dicht mit feingliedrigen Wasserpflanzen bepflanzt werden. Zusätzlich sollte die Wasseroberfläche von einigen Schwimmpflanzen bedeckt sein.
Da der Mondscheinfadenfisch atmosphärischen Sauerstoff atmet, muss er freien Zugang zur Wasseroberfläche haben. Damit die Fische nicht ersticken, muss zwischen der Abdeckung und der Wasseroberfläche ein Abstand von mehreren Zentimetern bestehen. Das Becken muss außerdem strukturiert eingerichtet werden, da Mondscheinfadenfische Reviere bilden und diese verteidigen. Die Haltung sollte paarweise oder in einer kleinen Gruppe erfolgen. Ein Wasserwechsel, bei welchem ein Drittel des Aquarienwassers durch Frischwasser ersetzt wird, sollte im Turnus von 2 Wochen durchgeführt werden.
Beckeneinrichtung
- Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Äste)
- Bodengrund aus dunklem Sand oder Feinkies
- Diffuse Beleuchtung
Revierverhalten, soziale Interaktion
Der Mondscheinfadenfisch ist ein anfangs etwas scheuer, sehr friedlicher Zierfisch. Zur Laichzeit allerdings verteidigen männliche Mondscheinfadenfische ihr Schaumnest sehr aggressiv. Mondscheinfadenfische sollten nur mit ruhigen Fischen, zum Beispiel mit Bärblingen oder Schmerlen vergesellschaftet werden. Mit Flossen zupfenden Fischen, beispielsweise Sumatra– oder anderen Barben, sollten Mondscheinfadenfische nicht gemeinsam gehalten werden.
Wassertemperatur und Zusammensetzung für Haltung und Nachzucht
- Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 -28 °C betragen.
- Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,0 – 7,5.
- Die Gesamthärte sollte zwischen 2 -19°dGH betragen.
Nahrung und Fütterung adulter und juveniler Mondscheinfadenfische
Beim Futter sind Mondscheinfadenfische nicht wählerisch. Sie nehmen alle Futtersorten an. Zusätzlich verzehren sie große Mengen an pflanzlicher Nahrung (weiche Blätter von Wasser- und Schwimmpflanzen). Lebendfutter wird von Mondscheinfadenfischen bevorzugt. Geeignet sind:
- Mückenlarven
- Wasserflöhe
- Kleinkrebse
- Regenwürmer
- Frostfutter
- Trockenfutter
- Pflanzliche Nahrung
Fischbrut wird mit Rädertierchen und nach einiger Zeit mit Artemia-Nauplien ernährt.
Zucht und Vermehrung
Zur Zucht wird ein separates, großes Ablaichbecken benötigt, da das Gelege aus bis zu 1000 Eiern bestehen kann. Das Zuchtbecken muss zur Hälfte verdunkelt werden. Es muss weiterhin dicht mit feingliedrigen Wasserpflanzen bepflanzt werden. Der Wasserstand sollte 20 Zentimeter betragen. In dieses Zuchtbecken wird ein laichbereites Paar eingesetzt. Das Männchen baut ein großes Schaumnest, welches einen Durchmesser von 25 Zentimetern und eine Höhe zwischen 3 und 5 Zentimetern besitzen kann. Zum Stabilisieren zupft sich das Männchen Teile von den Wasserpflanzen ab. Gelegentlich beteiligt sich auch das Weibchen am Nestbau, in dem es das Pflanzenmaterial heranschafft.
Die Schaumblasen werden durch das Männchen produziert. Damit das Nest nicht zusammenfällt, muss die Belüftung ausgeschaltet werden. Darüber hinaus ist es erforderlich, die Filterung so einzustellen, dass nur in den unteren Wasserschichten eine Wasserbewegung erfolgt. Nachdem das Weibchen abgelaicht hat, werden die Eier vom Männchen aufgesammelt und Stück für Stück in das Schaumnest gespuckt. Die Eier von Mondscheinfadenfischen sind gelblich-transparent gefärbt. Das Schaumnest wird vom Männchen bewacht und intensiv verteidigt. Das Weibchen sollte zu diesem Zeitpunkt in ein anderes Aquarium umgesetzt werden. Die Fischlarven schlüpfen nach 24 bis 48 Stunden. In den ersten vier Tagen ernähren sich die Larven von ihrem Dottersack. Sobald dieser vollständig aufgebraucht ist, schwimmen die kleinen Mondscheinfadenfische frei.
Ab diesem Zeitpunkt endet die Brutpflege des Männchens und es sollte aus dem Zuchtbecken herausgefangen und umgesetzt werden. Als Erstfutter sind Infusorien, Rädertierchen und später, Artemia-Nauplien, geeignet.
Steckbrief und Wasserwerte: Mondscheinfadenfisch
Deutscher Name | Mondscheinfadenfisch |
Lateinischer Name | Trichogaster microlepis |
weitere Bezeichnungen | Trichopodus microlepis |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger | Familie | Osphronemidae |
Herkunft | Südostasien |
Lebenserwartung | bis 10 Jahre |
Größe | bis 18 cm |
Geschlechtsunterschiede | Männchen rote Bauchfäden, bei Weibchen eher farblos oder gelb |
Sozialverhalten | friedlich, bei Nachwuchs aber revierverteidigend |
Zucht | Männchen baut Schaumnest |
Beckenbereich | ganzes Becken |
minimale Aquariumgröße | 250 Liter (100x50x50 cm) |
Nahrung | Lebendfutter, Frost- und Trockenfutter, Pflanzliche Nahrung |
Bemerkung | anfangs etwas scheu |
Wasser-Temperatur | 24 - 28 °C |
pH-Wert | 6,0 - 7,5 |
Gesamthärte (GH) | 2 - 19 °dH |
Kabonathärte (KH) | 1 - 17 °dH |